Diesmal als guter Geist in einem Berg aus Elektrogeräten schreit sie uns an durch ein Megaphon, unseren Panzer zu zerbrechen, nur um einen Kuss in die Wunde zu hauchen.
Wie ein grimmiger Meteorit schlägt sie riesige Krater, damit eine schöne Blume Platz zum Wachsen haben möge. Und sie
probiert, alles unter einen Hut zu bekommen: Chaos, Melodie, ein unaufgeräumtes Spielzimmer, die kalte Schulter, Liebe, Krach, Beats und Antibeats, Sinn, Unsinn, Sinnlichkeit, Mathematik, dicke Eier. Und es klappt. Monotekktoni ist zugleich der Architekt und der rülpsende Bauarbeiter, der tänzelnde Feingeist und der Elefant im Porzellanladen. Der fiese Drachen ebenso wie die schöne Prinzessin. Erwartungen sind dabei der große Schlüssel. Es macht einen rasend, wenn und was die Stücke auf diesem Album andeuten, wenn sie einen einfach übergehen oder auf halben Weg ihre Meinung zu sich selbst ändern, wenn sie mitunter klar machen, dass es kaum um dich geht. Und dann plötzlich reicht einem diese überwältigende Stimme die Hand, zieht einen an sich und fährt einen nach Hause. Und auch wenn nicht immer ganz klar ist, worum es jetzt eigentlich geht, oder wohin, sie soll nicht aufhören, sie soll bitte nicht zu erzählen aufhören. Über die gesamte Dauer der neun Stücke gelingt es Monotekktoni, den Hörer gefangen zu halten und genüsslich hin und her zu schubsen. Ständig im Unklaren, ob der nächste Moment ins Herz geht oder vor den Kopf, erschließen sich endlich Schönheit und Dringlichkeit. Und nicht zuletzt der schräge Humor dieses seltsamen Albums. Tonia Reeh verlangt nicht wenig, doch nichts, das sie nicht doppelt zurück geben würde: Leidenschaft, Aufmerksamkeit, Hingabe die richtige Platte zur richtigen Zeit.
No comments:
Post a Comment